Wanderung von Garmisch auf die Zugspitze | Zugspitztour 1-tägig
Reintalroute auf die Zugspitze
Der höchste Berg Deutschlands übt seit jeher eine besondere Anziehung
auf den Deutschen aus. Einige aus unserem BMA-Team hatten den höchsten
Berg Deutschlands bisher nur von unten gesehen. Nicht zu Letzt aus
diesem Grund, haben wir den Gipfel in den vergangenen Wochen in Angriff
genommen. Einfach mit der Seilbahn rauffahren? Das wäre für uns
Wanderfreunde natürlich unspektakulär. Nach kurzer Recherche stand fest,
dass unser Weg von Garmisch-Partenkirchen durchs Reintal auf den Gipfel
führt. Neben der Route durchs Reintal, führt der wohl beliebteste
Wanderweg von österreichischer Seite, über Ehrwalder Alm und Gatterl auf
den Gipfel. Die generell beliebteste Strecke ist der Weg durchs
Höllental. Bis zur Höllentalangerhütte verläuft der Weg auf einem
Wanderweg, bevor er anschließend über einen mittelschweren Klettersteig
weiter zum Gipfel führt. Einen Einblick ins Höllental bietet unser
Tourenbericht zur Wanderung durch die Höllentalklamm. Da wir den
kompletten Weg wandern wollten, fiel die Entscheidung für den Weg durchs
Reintal.
Die Partnachklamm bei Garmisch
Partnachklamm im Dunkeln
Start dieser Route ist an der Skisprungschanze in Garmisch. Wir sind
bereits gegen 5 Uhr aufgebrochen. Wer sich für den Abstieg mit der
Seilbahn entscheidet, sollte die Fahrtzeiten im Auge behalten. Ein
weiterer wichtiger Punkt bei der Zeitplanung ist die Sonne. Bei sehr
gutem Wetter wird sie ab der Reintalangerhütte zum unerbittlichen Feind
im Aufstieg. Von Garmisch führt der Weg durch die Partnachklamm. Eine
Stirnlampe gehört für alle Frühaufsteher ins Gepäck. Um diese Uhrzeit
ist die Eingangshütte noch nicht besetzt. Die Durchquerung der Klamm ist
dann zwar kostenfrei, jedoch ist es dunkel und die Tunnel, Ecken und
Kanten können zur Stolperfalle werden. Wir kannten die Partnachklamm
bisher nur im Hellen. Vor einiger Zeit waren wir bei sehr durchwachsenem
Wetter unterwegs zum Schachen. Den Tourenbericht findet ihr unter
folgendem Link: Partnachklamm und Schachenhaus. Auch im Dunkeln hat die
Klamm ihren Reiz.
Die ersten Gipfel erstrahlen im Morgenlicht
Wegweiser hinter der Partnachklamm
An der Bockhütte
An der Bockhütte im unteren Reintal
Hinter der Klamm halten wir uns rechts und folgen dem Weg ins Reintal.
Auf den ersten Kilometern dient die Strecke optimal zum Einlaufen, mit
nur wenig Höhenunterschied. Nach gut 9 km der Gesamtstrecke erreichen
wir die Bockhütte. Wir sind allerdings noch etwas zu früh, denn die
bewirtschaftete Hütte ist noch nicht geöffnet. Wir nehmen Vorlieb mit
etwas Brunnenwasser und wandern nach kurzer Rast weiter zur
Reintalangerhütte.
Blick ins Reintal und auf die kommenden Höhenmeter
Der Weg durchs langgezogene Reintal führt von Garmisch auf die Zugspitze
Die Reintalangerhütte
Frühstück auf der Reintalangerhütte
Nach weiteren 5 km durchs Reintal ist die Freude groß, mit der
Reintalangerhütte ein optimales Ziel zum Frühstücken und Ausruhen
gefunden zu haben. Ab der Reintalangerhütte sind es nur noch ca. 7 km
bis auf den Gipfel. Der Schein trügt jedoch, da es auf diesen 7km noch
den Höhenunterschied von 1.600hm zu überwinden gilt. Gut gestärkt machen
wir uns an den Anstieg zur Knorrhütte, unserem nächsten Ziel.
Aufstieg zur Knorrhütte
Ab der Reintalangerhütte wandern wir in der Sonne
Gipfelblicke im Reintal
Die Knorrhütte unterhalb des Zugspitzplatt
Mittagspause an der Knorrhütte
Auf 3km Wegstrecke müssen wir immerhin 600hm, mittlerweile in praller
Sonne absolvieren. Umso besser schmeckt die Mittagsrast auf der
Knorrhütte. An der Knorrhütte treffen sich die Wege aus dem Reintal und
von Ehrwald übers Gatterl. Ab jetzt sind wir, was den Menschenansturm angeht, wahrlich
an der Zugspitze angekommen.
Schafe bei der Knorrhütte
Der Weg führt von der Knorrhütte durch weitläufige Schuttfelder
Gerade am Wochenende ist ab der Knorrhütte mit viel Verkehr zu rechnen
Der verbaute Zugspitzgipfel ist bereits in Sicht
Auf dem Zugspitzplatt
Mit zahlreichen weiteren Gipfelstürmern nehmen wir die verbleibenden
900hm bis zum Gipfel in Angriff. Durch Schutthalden führt der Weg ohne
große Verschnaufpausen bis zum Gletscher. Unterhalb des
Schneefernerhauses, in unmittelbarer Nähe zu Sonn-Alpin legen wir die
letzte Pause ein. Von hier sind es noch einmal rund 300hm in steilem
Gelände, mit vielen anderen Wanderern am Weg.
Die letzten 300hm vorbei am Schneefernerhaus
Die letzten Meter in steilem Gelände
Bis zum Schneefernerhaus verläuft der Weg, sehr steil, in lockerem
Schutt. Mit jedem zweiten Schritt nach vorne geht es wieder einen
Schritt zurück. Oberhalb des Schneefernerhauses verläuft der Weg, durch
Seile versichert, bis hinauf zum Gipfel. Auf den letzten Metern bietet
sich bereits ein atemberaubender Blick zum Eibsee und hinunter zur
Wiener Neustädter Hütte. Die letzten Meter zum Gipfel führen über eine
Treppe auf die Aussichtsterrasse.
Das Münchner Haus am Gipfel der Zugspitze
Noch eine kurze Kraxelei zum richtigen Gipfel
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Bierzeltromantik am Zugspitzgipfel
Berge, die mit Seilbahn erreichbar sind, zu erwandern ist immer eine
komische Sache. Wenn gleich wir natürlich mit vielen Menschen am Gipfel
gerechnet haben, war es doch ein surrealer Moment. Nach 10 Stunden,
2.500hm und 22km in der Einsamkeit, am Ziel zu stehen und eher
Bierzeltstimmung als Gipfelromantik zu erleben, ist eine interessante
Erfahrung. Den Abstieg mit der Bahn haben wir uns jetzt verdient. Genaue
Infos zu Fahrtzeiten und Preisen gibt’s unter folgendem Link:
Bayerische Zugspitzbahn Fahrtzeiten und Preise.
Unser Ziel, der Eibsee
Am Eibsee in Grainau
Wir sind uns einig. Es hat sich gelohnt! Die Strapazen des langen und anstrengenden Aufstiegs, gepaart mit Volksfestcharme am Gipfel sind in jedem Fall erlebenswert. Unsere Tour endet mit einem kühlen Bier und nachmittäglicher Sonne am Eibsee.
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