Mittwoch, 14. September 2016

Wanderung von Garmisch auf die Zugspitze | Zugspitztour 1-tägig




Reintalroute auf die Zugspitze


Der höchste Berg Deutschlands übt seit jeher eine besondere Anziehung auf den Deutschen aus. Einige aus unserem BMA-Team hatten den höchsten Berg Deutschlands bisher nur von unten gesehen. Nicht zu Letzt aus diesem Grund, haben wir den Gipfel in den vergangenen Wochen in Angriff genommen. Einfach mit der Seilbahn rauffahren? Das wäre für uns Wanderfreunde natürlich unspektakulär. Nach kurzer Recherche stand fest, dass unser Weg von Garmisch-Partenkirchen durchs Reintal auf den Gipfel führt. Neben der Route durchs Reintal, führt der wohl beliebteste Wanderweg von österreichischer Seite, über Ehrwalder Alm und Gatterl auf den Gipfel. Die generell beliebteste Strecke ist der Weg durchs Höllental. Bis zur Höllentalangerhütte verläuft der Weg auf einem Wanderweg, bevor er anschließend über einen mittelschweren Klettersteig weiter zum Gipfel führt. Einen Einblick ins Höllental bietet unser Tourenbericht zur Wanderung durch die Höllentalklamm. Da wir den kompletten Weg wandern wollten, fiel die Entscheidung für den Weg durchs Reintal.


Die Partnachklamm bei Garmisch




Partnachklamm im Dunkeln 

Start dieser Route ist an der Skisprungschanze in Garmisch. Wir sind bereits gegen 5 Uhr aufgebrochen. Wer sich für den Abstieg mit der Seilbahn entscheidet, sollte die Fahrtzeiten im Auge behalten. Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Zeitplanung ist die Sonne. Bei sehr gutem Wetter wird sie ab der Reintalangerhütte zum unerbittlichen Feind im Aufstieg. Von Garmisch führt der Weg durch die Partnachklamm. Eine Stirnlampe gehört für alle Frühaufsteher ins Gepäck. Um diese Uhrzeit ist die Eingangshütte noch nicht besetzt. Die Durchquerung der Klamm ist dann zwar kostenfrei, jedoch ist es dunkel und die Tunnel, Ecken und Kanten können zur Stolperfalle werden. Wir kannten die Partnachklamm bisher nur im Hellen. Vor einiger Zeit waren wir bei sehr durchwachsenem Wetter unterwegs zum Schachen. Den Tourenbericht findet ihr unter folgendem Link: Partnachklamm und Schachenhaus. Auch im Dunkeln hat die Klamm ihren Reiz.




Die ersten Gipfel erstrahlen im Morgenlicht

Wegweiser hinter der Partnachklamm


An der Bockhütte




An der Bockhütte im unteren Reintal

Hinter der Klamm halten wir uns rechts und folgen dem Weg ins Reintal. Auf den ersten Kilometern dient die Strecke optimal zum Einlaufen, mit nur wenig Höhenunterschied. Nach gut 9 km der Gesamtstrecke erreichen wir die Bockhütte. Wir sind allerdings noch etwas zu früh, denn die bewirtschaftete Hütte ist noch nicht geöffnet. Wir nehmen Vorlieb mit etwas Brunnenwasser und wandern nach kurzer Rast weiter zur Reintalangerhütte.

Blick ins Reintal und auf die kommenden Höhenmeter

Der Weg durchs langgezogene Reintal führt von Garmisch auf die Zugspitze

Die Reintalangerhütte

Frühstück auf der Reintalangerhütte

Nach weiteren 5 km durchs Reintal ist die Freude groß, mit der Reintalangerhütte ein optimales Ziel zum Frühstücken und Ausruhen gefunden zu haben. Ab der Reintalangerhütte sind es nur noch ca. 7 km bis auf den Gipfel. Der Schein trügt jedoch, da es auf diesen 7km noch den Höhenunterschied von 1.600hm zu überwinden gilt. Gut gestärkt machen wir uns an den Anstieg zur Knorrhütte, unserem nächsten Ziel.

Aufstieg zur Knorrhütte

Ab der Reintalangerhütte wandern wir in der Sonne

Gipfelblicke im Reintal






Die Knorrhütte unterhalb des Zugspitzplatt




Mittagspause an der Knorrhütte

Auf 3km Wegstrecke müssen wir immerhin 600hm, mittlerweile in praller Sonne absolvieren. Umso besser schmeckt die Mittagsrast auf der Knorrhütte. An der Knorrhütte treffen sich die Wege aus dem Reintal und von Ehrwald  übers Gatterl. Ab jetzt sind wir, was den Menschenansturm angeht, wahrlich an der Zugspitze angekommen.

Schafe bei der Knorrhütte

Der Weg führt von der Knorrhütte durch weitläufige Schuttfelder


 
Gerade am Wochenende ist ab der Knorrhütte mit viel Verkehr zu rechnen

Der verbaute Zugspitzgipfel ist bereits in Sicht

Auf dem Zugspitzplatt

Mit zahlreichen weiteren Gipfelstürmern nehmen wir die verbleibenden 900hm bis zum Gipfel in Angriff. Durch Schutthalden führt der Weg ohne große Verschnaufpausen bis zum Gletscher. Unterhalb des Schneefernerhauses, in unmittelbarer Nähe zu Sonn-Alpin legen wir die letzte Pause ein. Von hier sind es noch einmal rund 300hm in steilem Gelände, mit vielen anderen Wanderern am Weg.

Die letzten 300hm vorbei am Schneefernerhaus




Die letzten Meter in steilem Gelände

Bis zum Schneefernerhaus verläuft der Weg, sehr steil, in lockerem Schutt. Mit jedem zweiten Schritt nach vorne geht es wieder einen Schritt zurück. Oberhalb des Schneefernerhauses verläuft der Weg, durch Seile versichert, bis hinauf zum Gipfel. Auf den letzten Metern bietet sich bereits ein atemberaubender Blick zum Eibsee und hinunter zur Wiener Neustädter Hütte. Die letzten Meter zum Gipfel führen über eine Treppe auf die Aussichtsterrasse.

Das Münchner Haus am Gipfel der Zugspitze

Noch eine kurze Kraxelei zum richtigen Gipfel

 

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Wanderung von Garmisch auf die Zugspitze | Zugspitztour 1-tägig | Partnachklamm – Bockhütte – Reintalangerhütte – Knorrhütte – Schneefernerhaus – Münchner Haus - Zugspitze



Bierzeltromantik am Zugspitzgipfel

Berge, die mit Seilbahn erreichbar sind, zu erwandern ist immer eine komische Sache. Wenn gleich wir natürlich mit vielen Menschen am Gipfel gerechnet haben, war es doch ein surrealer Moment. Nach 10 Stunden, 2.500hm und 22km in der Einsamkeit, am Ziel zu stehen und eher Bierzeltstimmung als Gipfelromantik zu erleben, ist eine interessante Erfahrung. Den Abstieg mit der Bahn haben wir uns jetzt verdient. Genaue Infos zu Fahrtzeiten und Preisen gibt’s unter folgendem Link: Bayerische Zugspitzbahn Fahrtzeiten und Preise.

Unser Ziel, der Eibsee

Am Eibsee in Grainau

Wir sind uns einig. Es hat sich gelohnt! Die Strapazen des langen und anstrengenden Aufstiegs, gepaart mit Volksfestcharme am Gipfel sind in jedem Fall erlebenswert. Unsere Tour endet mit einem kühlen Bier und nachmittäglicher Sonne am Eibsee.













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