Donnerstag, 5. Juli 2018

E-Bike and Hike | 10 Tipps fürs E-Biken in den Bergen

E-Bike and Hike | 10 Tipps fürs E-Biken in den Bergen 01


E-Bike and Hike


Nachdem wir nun schon ein paar Monate mit den E-Mountainbikes von Stevens in den Bergen unterwegs sind möchten wir in diesem Bericht die 10 aus unserer Sicht wichtigsten Tipps zum E-Biken in den Bergen zusammenfassen. Um was genau es bei „E-Bike an Hike“ geht erfahrt ihr in diesem Bericht: E-Bike and Hike




Rad sicher schieben 


Insbesondere auf schmalen Bergpfaden kommt auch das beste Mountainbike schnell an seine Grenzen. Zu steiniges Terrain oder zu tiefe Wurzeln machen die Weiterfahrt oft unmöglich. Sofern das Ziel der Tour noch nicht erreicht ist hilft dann nur schieben. Aber wie. Egal ob E-Bike oder ohne Antrieb, das Rad sollte immer auf der Talseite geschoben werden. Verliert man das Gleichgewicht kann man das Rad im Notfall fallen lassen. Schiebt man es an der Hangseite läuft man Gefahr im Ernstfall mit hinab gerissen zu werden.

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Anfahren am Berg 


Ein bei „E-Bike and Hike“ unvermeidbares Manöver ist das Anfahren am Berg. Durch die Unterstützung des Motors lassen sich deutlich steilere Wege befahren, als mit einem herkömmlichen Mountainbike. Regelmäßig passiert es, dass in steileren Stücken das Vorderrad an Bodenhaltung verliert. In dieser Situation hilft meist nur absteigen, ein paar Meter schieben bis es wieder etwas flacher wird. Um trotz der großen Steigung wieder in Tritt zu kommen empfiehlt sich folgendes Vorgehen: Sattel ganz nach unten drücken und auf dem Bike Platz nehmen. Trail-Modus anschalten. Kurbel und Pedale nach oben und zum Anfahren treten. Der Motor setzt direkt zur Unterstützung ein und gibt quasi Starthilfe. Anschließend den Sattel per Knopfdruck am Lenker wieder nach oben schieben und weiter fahren.

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Gehen-Modus richtig nutzen



Die meisten E-Bikes verfügen zusätzlich zur Unterstützung beim Fahren über einen „Gehen-Modus“. In dieser Einstellung erleichtert der Motor das Schieben des Bikes. Im Gebirge ist diese Funktion Gold wert! Immer wieder gilt es auf schmalen Pfaden kurze Stücke die deutlich zu steil zum Fahren sind zu überwinden. Unterstützt durch die Gehhilfe übernimmt das Bike die Funktion eines Wanderstocks. Es bietet Halt, um sich leicht daran abzustützen und gibt einen gewissen Aufschwung um leichter bergauf zu kommen. Je nach Steilheit des Geländes sollten eine Hand am Lenker und eine am Sattel sein. Damit das angetriebene Hinterrad in steilen Wegstücken nicht die Bodenhaltung verliert sollte der Sattel feste nach unten gedrückt werden.

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Umgang mit der 25km/h Begrenzung 


Bei den gängigsten E-Mountainbikes ist die Unterstützung des Motors auf 25km/h begrenzt. Auf diese Art sind sie nicht zulassungspflichtig und können somit weitestgehend uneingeschränkt genutzt werden. Die Begrenzung wirkt sich jedoch auf das Fahrgefühl aus. Fährt man zwischen 24 und 26 km/h macht sich das im zu- und abschalten des Motors bemerkbar. Wir haben uns daher angewöhnt die magische 25 zu meiden und entweder durch mehr Muskelkraft deutlich schneller, oder eben unterstützt langsamer als 25km/h zu fahren.


Dämpfer an den Untergrund anpassen


Die nächsten beiden Regeln sind so simpel wie nützlich. Beide zählen sowohl für E-Mountainbiker als auch für unmotorisierte Biker. Dämpfer und Federgabel des Bikes müssen dem Untergrund angepasst werden. Bei einer klassischen „Bike and Hike“ Tour wird das Gelände immer steiler. Von einer befestigten Asphaltstraße geht es auf einen geschotterten Forstweg und dann weiter auf den Trail. Umso mehr Unebenheiten die Federung ausgleichen muss, umso weiter muss sie geöffnet werden. Meist ist die richtige Einstellung durch „open“ gekennzeichnet. Auf ebenem Untergrund muss der Federweg wieder begrenzt werden, damit weniger Kraft verloren geht (close).

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Sattel hoch - Sattel runter 


Die automatische Sattelstütze, die viele geländegängigen Bikes mitbringen ist für „E-Bike and Hike“ ein echter Segen. Beim vielen Auf- und Abfahren geht einiges an Kraft verloren, wenn der Sattel nicht flexibel angepasst werden kann. Im Anstieg muss der Sattel nach oben, um möglichst viel Kraft umzusetzen und die Knie zu schonen. In der Abfahrt muss der Sattel runter um den Schwerpunkt des Körpers möglichst weit hinten zu halten. Die automatische Sattelstütze ermöglicht die Einstellung der Sattelhöhe per Knopfdruck am Lenker.



Richtig bremsen 


Das Bremsen mit den E-Mountainbikes ist zu 90% gleich wie bei einem Bike ohne Antrieb. Einzig das etwas höhere Gewicht sorgt unter Umständen für einen längeren Bremsweg. Gerade für Neulinge ist es wichtig das Bremsverhalten des Bikes in flachem Gelände zu testen, bevor es ins Gebirge geht. Die beste Bremswirkung wird erzielt, wenn beide Bremsen zeitgleich genutzt werden. Die Kunst besteht darin, ein Gefühl dafür zu entwickeln wann vorne, bzw. hinten stärker gebremst werden sollte. Prinzipiell ist die Vorderradbremse effektiver, das Risiko dabei über den Lenker abzusteigen ist dabei jedoch deutlich höher. Wird die Hinterradbremse zu stark betätigt blockiert der Reifen und kann die Bodenhaltung verlieren. Bei längeren Abfahrten werden die Bremsbeläge und -scheiben mitunter sehr heiß. Daher sollte von Zeit zu Zeit eine kurze Pause eingelegt werden um die Bremsen etwas abkühlen zu lassen.

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Sicher anschließen 


Richtiges Anschließen ist schon fast überflüssig zu erwähnen. Dennoch zeigen die Kriminalstatistiken, dass E-Bikes, nicht zu Letzt wegen ihres hohen Wertes, beliebtes Diebesgut sind. Sicherlich ist das Risiko eines Diebstahls im Gebirge bei Weitem nicht so hoch wie in der Stadt. Wir empfehlen trotz allem das zusätzliche Gewicht eines guten Schlosses in Kauf zu nehmen, um die Bikes am Zielort ordentlich zu verschließen. Gelegenheit macht Diebe – Ein ungesichertes Bike mit der Aussicht auf 1.000 Höhenmeter Abfahrt wirkt sicherlich für den ein oder anderen sehr anziehend;-)



Richtige Pflege 


 Die richtige Pflege des Materials ist eigentlich Ehrensache. Gut gepflegtes und gewartetes Material hat eine deutlich höhere Lebensdauer. Beim Biken im Gelände kann ein vermeidbarer Defekt schnell zu gefährlichen Situationen führen. Wir haben uns angewöhnt die Bikes direkt nach dem Fahren zu reinigen. Den groben Schmutz entfernen wir mit dem Hochdruckreiniger. Die feineren Teile werden mit einem schlichten Lappen und Wasser vom Dreck befreit. Eigentlich kein Hexenwerk und mit etwas Routine dauert es nicht länger als 10 Minuten.


Wie auch beim Biken im Flachland ist es überaus wichtig die eigenen Grenzen zu kennen. Im Gebirge kommen zu den generellen Risiken des Radsports zusätzlich alpine Gefahren. Ebenfalls spielen persönliche Kriterien wie Trittsicherheit und Schwindelfreiheit eine große Rolle. Zu guter Letzt möchten wir auch noch drauf hinweisen, dass im Gebirge mancherorts das Befahren bestimmter Wege verboten ist. Aus Rücksicht vor sensiblen Tier- und Pflanzenarten halten wir es für wichtig solche Restriktionen zu beachten.