Seetalwanderung und Klettersteig Hochjoch
Bei unserem Besuch in der Silvretta-Montafon stand neben einigen super Wanderungen und einer E-Bike and Hike Tour auch der längste Klettersteig in Vorarlberg auf dem Programm. Der Klettersteig Hochjoch lässt sich optimal mit der schönen Seetalwanderung verbinden.
Von Schruns zum Sennigrat
Start der kombinierten Klettersteig Wanderung ist in Schruns. Mit der Hochjoch Bahn geht es zu nächst hinauf zum Kapell Restaurant und anschließend mit dem 2er Sessellift weiter auf den Sennigrat. Ohne auch nur einen Meter gelaufen zu sein bietet sich bereits an der Bergstation ein gewaltiges Panorama ins Montafon und auf die Berge des Rätikons. Wir folgen der Beschilderung ins Seetal. Um den Klettersteig in aller Ruhe genießen zu können haben wir bereits die erste Gondel um 8:30 Uhr genommen um möglichst früh in den Klettersteig einsteigen zu können. Wenn man wie wir den Klettersteig mit der Seetalwanderung kombinieren will sollte man unbedingt früh unterwegs sein, um hinten raus gemütlich die eine der letzten Bahnen ins Tal zu erwischen.
Klettersteig Hochjoch
Vorbei am noch geschlossenen Seetalhüsli erreichen wir den Schwarzsee. Der untere der drei Seen im Seetal liegt am Fuße der Hochjoch Flanke, die es im Klettersteig zu erklimmen gilt. Am Ufer des Sees haben wir unsere Klettersteigausrüstung angelegt. Ein Stück weiter oben an den grasigen Hängen beginnt der Klettersteig. Wir haben uns dazu entschieden den Klettersteig in der kompletten Variante zu ersteigen. Er wird in die Schwierigkeitsstufe C eingeordnet. Bei einer Seillänge von 1.750 Metern müssen ca. 450 Höhenmeter überwunden werden. Der Einstieg ist für erfahrenen Klettersteiggeher relativ einfach zu meistern. Da recht viel Erde und Gras an den Hängen des Hochjochs ist, besteht insbesondere morgens wenn alles noch etwas nass ist teils Rutschgefahr.
Hinauf zum Hochjoch
Stück für Stück kämpfen wir uns den Berg hinauf. 2 Steilwände der Kategorie C fordern Kraft und Geschick der Kletterer. Auf einer kleinen Anhöhe nach den Steilwänden haben wir einen Steinbock entdeckt der unbeirrt von unserer Anwesenheit die ersten Sonnenstrahlen des Tages genießt. Das Highlight des Hochjoch Klettersteiges ist die 60m lange Hängebrücke. Die Brücke wird jedoch erst begangen, nach dem wir am Gipfel waren. Am Gipfel bietet sich ein einmaliges Panorama. Neben dem Rätikon sind auch die Berge des Verwalls und der Silvretta zum Greifen nahe. Nach dem anstrengenden Aufstieg haben wir am Gipfel erstmal ausgiebig pausiert und den Fernblick genossen. In einem separaten Bericht haben wir die wichtigsten Tipps für Klettersteig-Neulinge zusammengefasst.
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Die 60m lange Hängebrücke
Die letzten Meter zum Gipfel steigen wir wieder bergab und wagen uns über die luftige Hängebrücke. Definitiv sollte man hier schwindelfrei sein! Alternativ lässt sich die Brücke auch über den Grat umgehen. Bei Wind sollte man lieber die Umgehung nutzen. Nach der Hängebrücke führt der Klettersteig weiter über den Hochalpila Grat. Den schwierigsten Teil haben wir bereits hinter uns. Der Grat bietet eine geniale Aussicht und ist mit Schwierigkeit B gut machbar. Mit allen Pausen haben wir am Ende tatsächlich die vorgegeben 4 Stunde gebraucht um den Klettersteig Hochjoch zu meistern. Mit dem guten Gefühl, den längsten Klettersteig in Vorarlberg begangen zu haben geht es weiter auf die Seetalwanderung.
Die Seetalwanderung zurück zum Kapell Restaurant
Vorbei am schönen Herzsee erreichen wir den Kälbersee und das Seetalhüsli. Wo morgens noch alles ruhig war herrscht mittags rege Betriebsamkeit. Nach einem kühlen Radler und allerlei Fachsimpelei über den Klettersteig wandern wir in einer knappen Stunde zurück zum Kapell Restaurant. Mit der Hochjoch Bahn fahren wir zurück nach Schruns.