Wandern in der bayerischen Toskana
Um das mediterrane Flair der Toskana zu erleben muss man keine Flugreise oder eine mehrstündige Autofahrt in Kauf nehmen. In Bayern, quasi direkt vor der Haustür, im Amberg-Sulzbacher Land befindet sich das schöne Lauterachtal. Der Wacholderweg durchquert auf mehreren Etappen diese einmalige Natur. Wir haben den Streckenabschnitt von Aicha bis Allersburg durch die idyllische Wacholder Heide erwandert. Zu Recht wird diese Gegend gerne als die bayerische Toskana bezeichnet.
Gesamtstrecke Wacholderweg
Der gesamte Wacholderweg umfasst ca. 31 Kilometer und verläuft von Schmidmühlen nach Kastl. Wer das mediterrane Flair des Wacholderwegs erleben möchte teilt den Weg am besten in 2 Etappen auf. Als Zielort für die erste Etappe bietet sich Hohenburg mit zahlreichen Gastronomie- und Übernachtungsbetrieben an. Die Wanderung auf dem Wacholderweg kann sogar ganz bequem mit Gepäcktransport als Pauschalangebot gebucht werden.
Von Aicha nach Allersburg
Wir haben uns den landschaftlich reizvollsten Streckenabschnitt von Aicha nach Allersburg, durch das schöne Lauterachtal vorgenommen. Start ist an der Staats-Straße bei Aicha. Durch Kiefernwälder verläuft der Weg auf einem Wanderpfad gemeinsam mit dem Jurasteig. In der Jurazeit vor 145 Millionen Jahren wurde diese Landschaft durch das Jurameer geformt. Noch heute zeugen die markanten Kalksteinformationen der Region von dieser Epoche der Erdgeschichte.
Magerrasen und Wacholderstauden
Bereits nach kurzer Zeit haben wir den ersten Kontakt mit der typischen Vegetation des Lauterachtals. Die Wanderung führt durch ein einmaliges Ökosystem, das von Trockenrasen, Wacholderbüschen und Orchideen geprägt ist. Die Lauterach schlängelt sich in Mäandern durch ihr Bett in der Talsohle. Je nach Jahreszeit liegt ein leicht würziger Geruch der Wacholderbeeren in der Luft.
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Ruine Hohenburg
Die erste Ortschaft die wir erreichen ist Adertshausen. Die Siedlungsgeschichte im Lauterachtal hat eine lange Tradition, die eng mit der Marktgemeinde Hohenburg verbunden ist. Ab Adertshausen ist die Ruine der Hohenburg am Horizont zu erkennen. Unser Weg führt uns am rechten Rand des Tals durch die Wacholder bewachsenen Hänge des Tals. Wildromantisch und weitestgehend naturbelassen lässt sich die einmalige Flora und Fauna des geschützten Ökosystems erleben. An der Wallfahrtskirche von Stettkirchen hat man einen tollen Blick zur Ruine Hohenburg. Da uns dieser Ort so gut gefallen hat sind wir sogar abends nochmal wieder gekommen, um den Sonnenuntergang mit Blick zur Ruine Hohenburg zu genießen.
Hohenburg und Allersburg
Die Marktgemeinde Hohenburg ist sehr sehenswert. Auch wenn man den Ort nicht als Start-Zielpunkt nutzt, sollte man den Wacholderweg an dieser Stelle kurz verlassen und durch die Straßen von Hohenburg schlendern. Insbesondere die Hauptstraße mit ihren Ackerbürgerhäusern zeugt von dem einstigen Wohlstand der Region. Von Hohenburg ist es nicht mehr weit zu unserem Tagesziel nach Allersburg. Wieder entlang der rechten Talseite folgen wir dem Wacholderweg. Das Bild von Allersburg wird dominiert durch die Wehrkirche St. Michael. An dem imposanten Sakralbau haben wir unser Ziel erreicht. Mit etlichen spannenden Eindrücken im Gepäck geht es mit dem Bus zurück zum Ausgangspunkt der Wanderung.