Allein wandern… diese Punkte solltest du beachten
Was macht eigentlich den Reiz des Wanderns aus?
Um zu verstehen, warum es immer mehr Wanderer allein hinaus in die Natur zieht, muss man sich zwangsläufig dieser Frage nähern. Wandern, das ist für uns eine tiefe Verbundenheit mit der Natur und der Umgebung entlang des Wanderwegs. Obwohl wir meist im Team unterwegs sind zieht jeder von uns auch regelmäßig allein los zum Wandern. Es gibt wohl kaum eine bessere Möglichkeit, dem stressigen Alltagsleben zu entkommen, als eine mehrstündige Solo Wanderung in der Natur. Während in Wandergruppen meist über den Büroalltag oder das ein oder andere private Problem diskutiert wird, werden beim Solo Wandern alle Sinne geschärft. Die Flora und Fauna entlang des Wanderwegs lässt sich viel intensiver wahrnehmen. Wenn der Kopf nicht schon über das nächste Smalltalk Thema nachdenken muss, können unterschiedliche Gerüche und Geräusche aus dem Unterholz wahrgenommen werden, die ansonsten in der Bedeutungslosigkeit untergehen würden. Tiere die sich schon von weitem durch laute Gespräche gestört fühlen verbleiben hingegen bei leisen Solo Wanderern oft am Wegesrand und zeigen die Vielfalt unserer Natur. Wer gerne wandert sollte das Erlebnis allein Wandern definitiv ausprobieren.
Vorbereitung allein Wandern
Um unterwegs keine unangenehmen Überraschungen zu erleben, haben wir eine Liste mit den 10 wichtigsten Punkten für Solo Wanderungen zusammengestellt.
Die Wahl des richtigen Wanderwegs
Wenn du allein unterwegs bist solltest du dich auf gut beschilderten Wegen aufhalten. Generell ist es von Vorteil wenn du dich in der Gegend schon ein wenig auskennst und im Notfall orientieren kannst. Eine Wanderkarte, bzw. eine entsprechende WanderApp kann dir hier gute Dienste leisten.
Schätze deine Kondition realistisch ein
Dieser Punkt ist besonders wichtig, wenn du allein unterwegs bist. Nur wenn du weißt, wie lange deine Tour in etwa sein darf solltest du ohne Begleitung aufbrechen. Dazu ist es wichtig einen groben Überblick zu haben, wie viele Kilometer du in welchem Terrain, in einer bestimmten Zeit zurücklegen kannst. Hierbei solltest du auch die Tageslänge beachten und grob wissen, wann die Sonne untergeht.
Informiere mindestens eine Kontaktperson
Bevor du allein zum Wandern aufbrichst solltest du einer vertrauten Person mitteilen wo du unterwegs bist und wann du in etwa am Abend zurück sein willst. Nach deiner Tour reicht eine kurze Nachricht um mitzuteilen, dass alles planmäßig geklappt hat. Sollte dir etwas zustoßen kann die Kontaktperson die Rettungskräfte informieren und sogar eine grobe Angabe zu deinem Standpunkt geben.
Schau dir den Wetterbericht genau an
Insbesondere beim Wandern im Gebirge kann das Wetter sehr schnell umschlagen. Wenn du allein unterwegs bist liegt die Wettereinschätzung komplett in deiner Verantwortung. Du solltest für unterschiedliche Witterungen gerüstet sein und Regenkleidung, bzw. Sonnenschutz dabei haben.
Packe ausreichend Verpflegung ein
Beim Solo Wandern ist es wichtig, ausreichend Proviant dabei zu haben. Da dir keiner deiner Wandergefährten mit einem Schluck Wasser oder einem Müsliriegel aushelfen kann, solltest du bereits im Vorfeld deine Rationen vernünftig kalkulieren.
Die richtige Kleidung zum allein Wandern
Was die Kleidung angeht gibt es beim allein Wandern eigentlich keine großen Unterschiede zum Gruppenwandern. Es kann jedoch nicht schaden, wenn du dich farbenfroh kleidest. Sollte dir etwas passieren erleichtert auffällige Kleidung unter Umständen deine Lokalisierung.
Smartphone, GPS-Gerät und Trillerpfeife
Wenn du deinen Rucksack packst, solltest du auf Solo Touren auf jeden Fall auch ein Erste-Hilfe-Set, sowie eine Trillerpfeife einpacken. Letztere ist oft sogar schon in den Rucksackschnallen verbaut. Wenn du dich verletzt kannst du zumindest die Erstversorgung sicherstellen, bis Hilfe eintrifft. Das Smartphone ist die erste Wahl um Hilfe zu rufen. In entlegeneren Gegenden kann es auch sinnvoll sein ein entsprechendes Ortungsgerät mit Notruffunktion dabei zu haben.
Spuren hinterlassen
Ein Eintrag im Gipfelbuch erleichtert im Notfall die Rekonstruktion deiner Route. Gleiches gilt auch für Hüttenbücher. Dabei ist es wichtig anzugeben, von wo du kommst und wo du hin willst. Wenn du unterwegs auf andere Wanderer triffst kannst du durch ein kurzes Gespräch erreichen, dass du längere Zeit in ihrem Gedächtnis bleibst.
Gehe kein unnötiges Risiko ein
Auch vermeintlich ungefährliche Situationen können sich zu einer Gefahr entwickeln, wenn du allein wanderst. Du solltest daher sehr bewusst darauf achten, ob du in bestimmten Situationen allein zurechtkommst. Klettere daher nirgends hoch, bzw. runter, wo du nicht allein wieder zurückkommst. Gehe nur Wege, auf denen du dir sicher bist, dass du sie im Ernstfall auch wieder zurückgehen kannst.
Lass dich nicht von Vorurteilen verunsichern
Beim allein Wandern wirst du immer wieder auf Menschen treffen die dich schief anschauen und mit Vorurteilen konfrontieren. In einem Gespräch kannst du andere Wanderer und auch dich selbst davon überzeugen, dass du nicht allein wanderst, weil du keine Freunde hast, sondern weil du bewusst das meditative Erlebnis suchst.
Genieße das Erlebnis allein zu wandern
Als letzter Punkt steht natürlich der Spaß am allein Wandern. Genieße es die Natur für dich zu haben und nutze die Zeit um den Kopf frei zu bekommen. Wenn du es zulässt, deine Umwelt mit allen Sinnen wahrzunehmen und deinen Gedanken freien Lauf lässt, wirst du sicher nicht zum letzten Mal alleine wandern!