Geheim-Tipp-Wanderung auf Gran Canaria
Ein Hauch von Utah umgibt die Gegend rund um den Barranco Hondo. Der einsame Wanderweg zum Arco del Coronadero führt durch wüstenähnliche Landschaften hinauf zu dem größten natürlichen Steinbogen auf Gran Canaria. Obwohl die Tour unweit der Touristenzentren im Süden der Insel startet, ist die Strecke meist menschenleer.
Wandern im Barranco Hondo
Der Facettenreichtum Gran Canarias lässt uns immer wieder aufs Neue staunen. Kaum an einem anderen Ort finden sich so abwechslungsreiche Landschaftstypen wie auf der schönen Kanareninsel. In unserem Beitrag zu den schönsten Orten auf Gran Canaria haben einige der imposantesten Orte zusammengefasst. Der Arco del Coronadero gehört sicherlich zu den bedeutendsten Naturdenkmälern der Insel. Da der Steinbogen nicht mit dem Auto erreichbar ist und nur über teils steile Wanderwege zugänglich ist zählt er auf Gran Canaria zu den absoluten Geheimtipps.
Von Maspalomas in die Einsamkeit
Der Tourismus auf Gran Canaria konzentriert sich größtenteils zentral um Maspalomas im Süden der Insel. Für uns ist es immer wieder verblüffend wie wenige Touristen sich auf die teils sehr gut ausgebauten Wanderwege der Insel verirren. Beliebte Wander-Spots wie Roque Nublo und Pico de las Nieves werden von den Reiseanbietern oft mit Bussen angefahren. Diese Spots befinden sich im Inselinnern und setzen eine Fahrt von rund 1,5 Stunden voraus. Der Ausgangspunkt für die Wanderung zum Arco del Coronadero befindet sich lediglich 14 km entfernt vom Zentrum Playa del Inglés. Dennoch ist es unwahrscheinlich, außer einigen wenigen Einheimischen, andere Wanderer zu treffen.
Durch verbranntes Land in Richtung Berge
Der Ausgangsort der Wanderung ist zugegebenermaßen wenig spektakulär. An einem Kieswerk neben der Inselautobahn befindet sich ein großer Schotterplatz auf dem gut geparkt werden kann. Der Abzweig zum Kieswerk befindet sich an der GC-500 auf halber Strecke zwischen Juan Grande und Tarajalillo. Die ersten Meter führen auf einem schwach erkennbaren Pfad, links am Eingang des Kieswerks vorbei. Der Pfad führt zu einer gemauerten Wasserleitung und quert diese. Es empfiehlt sich absolut, vorab den GPS-Track aufs Smartphone zu laden. Die Pfade sind teilweise nur schwach erkennbar und werden von den heftigen Küstenwinden oft verweht. Wer keine Möglichkeit zum Navigieren dabei hat, kann den Weg auch in entgegengesetzter Richtung gehen. Das Kieswerk ist dann im Abstieg gut sichtbar und erleichtert die Orientierung. Der Aufstieg zum Arco del Coronadero führt entlang der Abbruchkante des Barrancos. Nach den ersten Metern ist der Weg deutlich besser erkennbar. Auf der linken Seite fällt der Blick hinab in den Barranco de la Majadilla und zum Stausee Presa de la Monta. Der Steinbogen ist während des Aufstiegs nicht erkennbar. Umso überraschter waren wir, als wir plötzlich vor dem gewaltigen Naturschauspiel standen.
Arco del Coronadero – Der größte Steinbogen auf Gran Canaria
Der Felsbogen Arco del Coronadero ist der größte seiner Art auf Gran Canaria. Er ist ein Relikt der vulkanischen Geschichte der Kanaren. Erkaltete Lavatunnel/ -höhlen, die mit der Zeit eingestürzt sind haben diesen Bogen zurück gelassen. Rund um den Arco ist das Terrain sehr steil. Wenngleich ein ausgesetzter Pfad um den Bogen herum führt, sollten Sie diesen nur gehen wenn Sie absolut trittsicher sind. Es besteht Absturzgefahr! Auf der anderen Seite des Barranco Hondo findet sich eine Felsnase mit einigen Steinmännern auf der Kante. Es handelt sich um eine historische Kultstätte der kanarischen Ureinwohner.
Abstieg durch den Barranco Hondo
Die ersten Meter vom Steinbogen hinab in den Barranco sind relativ steil. Auf dem losen Gestein ist gutes Schuhwerk sehr wichtig und auch Trekkingstöcke sind im Abstieg von Vorteil. Der Barranco ist im oberen Bereich recht eng. Es bieten sich imposante Einblicke in die schmale Schlucht mit teils senkrechten Felshängen. In der Talsohle des Barranco ist die Kanaren-Wolfsmilch heimisch. Riesige Exemplare zieren den Wegesrand der Wanderung. Im Barranco ist der Weg nicht schwer zu finden. Entlang des meist trockenen Bachbette verläuft der Wanderpfad in Richtung Küste. Mit etwas Glück führt das Bachbett in regenreichen Wintern sogar Wasser. Nach ca. 1,3 km zweigt nach rechts ein Wasserstollen ab. Er führt hinüber in den benachbarten Barranco de la Majadilla. In der trockenen Jahreszeit kann der Weg durch den Stollen fortgesetzt werden. Auf der anderen Seite führt ein Pfad hinab zum Stausee Presa de la Monta und auf einem Wirtschaftsweg, entlang der Autobahn, zurück zum Kieswerk.
Wir setzen die Wanderung durch den Barranco Hondo fort. Nach dem Tunnelabzweig öffnet sich der Barranco in die Breite. Die letzten Meter führen direkt am Kieswerk vorbei, zurück zum Parkplatz.