Wandern in Bad Harzburg
Die Kästeklippentour bei Bad Harzburg hat alles zu bieten, was bei einem guten Wandertag im Harz nicht fehlen darf. Neben den farbenprächtigen Gestütswiesen und zahlreichen Felsbastionen bietet sich unterwegs auch der Ausblick bis zum Brocken.
Kästeklippentour Bad Harzburg
Der Wandersommer 2020 wird wohl bedingt durch Reisebeschränkungen und Zurückhaltung bei der Buchung von Flugreisen verstärkt in Deutschland stattfinden. Für uns, die wir bekanntlich das Wanderland Deutschland lieben, ist das ein Grund mehr die eine oder andere Tour mal wieder hervorzuheben. 2017 hatten wir zum ersten Mal die Kästeklippentour in Bad Harzburg erwandert. Genau wie die Luchstour ist die Kästeklippentour vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwanderweg zertifiziert worden. Als wir die Tour vor 2 Jahren gemacht haben waren wir im Herbst unterwegs. Dieses Jahr haben wir uns extra einen Termin im Frühsommer ausgesucht um zu Beginn noch einen Abstecher durch die Gestütswiesen einzulegen. Gerade im Frühsommer, wenn die Wiesen in voller Blüte stehen ist der Weg entlang eine echte Augenweide.
Start an der Galopprennbahn
Wir sind an der Rennbahn gestartet und haben die Gestütswiesen oberhalb des Golfplatzes durchquert. Der Wanderweg führt durch die Wiesen und trifft genau auf das Wildgehege von Bad Harzburg. Wir hatten uns vorgenommen später am Abend den Sonnenuntergang an den Kästeklippen zu verbringen. Da noch einige Kilometer bis zu diesem Ziel vor uns lagen haben wir uns diesmal nur das Rotwild direkt am Eingang zum Gehege angeschaut. Grundsätzlich beginnt die Kästeklippentour etwas oberhalb, am Café Goldberg. Der Abstecher durch die Gestütswiesen und zum Wildgehege ist jedoch eine tolle Ergänzung.
Elfenstein und Harzburger Fenster
Vom Wildgehege folgt der Weg der Beschilderung Kaiserweg hinauf zum Waldrand. Einige hundert Meter weiter zweigt der Harzklub-Weg 50C nach links ab und führt weiter hoch zum Harzburger Fenster. Eine Bank mit Ausblick auf Bad Harzburg bietet eine gute Möglichkeit zum Rasten. Noch imposanter ist der Aussichtspunkt auf dem Elfenstein einige Meter weiter oben. Eine Treppe führt zu einer Kanzel auf dem Gipfel des markanten Felssporns. Der Ausblick reicht weit hinaus ins Harzvorland. Ihren Namen hat die Klippe übrigens von den Elfen und Feen die hier der Sage nach früher beheimatet waren.
Am Elfenstein liegt ein Großteil der Höhenmeter schon hinter uns und wir treffen auf die offizielle Route der Kästeklippentour. Überwiegend auf schönen Wanderpfaden schlängelt sich der Weg durch den Wald, vorbei an weiteren Felsbastionen bis zu den Kästeklippen. Auf Höhe des ehemaligen Kästehaus bietet sich ein super Ausblick hinüber zum Brocken. Etwas unterhalb befindet sich eine Klippe mit dem vielsagenden Namen „Hexenküche“.
Sonnenuntergang an den Kästeklippen
Wir folgen dem Pfad auf die Kästeklippen. Wer sich fragt, was das Zeichen auf den Wegweisern der Kästeklippentour zu bedeuten hat, wird spätesten hier fündig. Ganz vorne am Aussichtspunkt fällt der Blick auf die Gesteinsformation „Der Alte vom Berge“. Sein Antlitz ziert auch die Wegweiser. Etwas weiter oben haben wir es uns auf einem breiten Stein gemütlich gemacht und bei einer leckeren Brotzeit auf den Sonnenuntergang gewartet. Einen Sonnenuntergang an solch einem schönen Ort zu erleben ist immer wieder ein ganz besonderes Erlebnis. Wenn die Sonne langsam hinterm Horizont verschwindet und selbst die letzten Vögel verstummen liegt eine angenehme und unbeschreibliche Ruhe über den Wäldern. Spätestens dann ist der Punkt gekommen um langsam aber sicher den Rückweg anzutreten. Wir sind mit Taschenlampen bewaffnet die Kästeklippentour zurück bis zum Café Goldberg gewandert. Von dort ging es auf der Forststraße zurück zu unserem Auto. Alles in allem ein tolles und abwechslungsreiches Erlebnis das wir jedem Naturliebhaber und Wanderfreund nur empfehlen können.
