Wandern im Elbsandsteingebirge
Die 7. Etappe des Malerwegs könnte abwechslungsreicher nicht sein. Der Wanderweg führt über wilde Tafelberge und durch bewaldete Täler vom Kurort Gohrisch bis nach Weißig. Neben den landschaftlichen Highlights, Pfaffenstein und Quirl, sorgt die Festung Königstein für kulturelle Abwechslung.
Der Malerweg - Wandern in der Sächsischen Schweiz
Der Malerweg führt als Rundweg auf 112 km durch die landschaftlich reizvolle Sächsische Schweiz. Die 8 Etappen des Weitwanderweges zählen zu Recht zu den schönsten Wanderungen Deutschlands. 2006 wurde der Malerweg auf Grundlage alter Karte neu aufgelegt und führt heute zu den imposantesten Sehenswürdigkeiten der Region. Wo seit Jahrhunderten Künstler Inspiration für ihre Werke gefunden haben schlängelt sich der Wanderweg durch mächtige Felsbastionen und zu geschichtsträchtigen Orten. Wir haben uns die 7. Etappe des Malerwegs ausgesucht, da sie landschaftlich und kulturell einen sehr guten Querschnitt der gesamten Strecke bietet.
Sonnenaufgang am Pfaffenstein
Sonnenaufgänge sind immer etwas Besonderes. Noch schöner ist es natürlich, den Tagesanbruch an einem schönen Ort zu verbringen. Solche Orte gibt es in der Sächsischen Schweiz zuhauf. Einer dieser Orte ist der imposante Tafelberg Pfaffenstein. Wir sind bereits früh morgens am Etappenstart in Gohrisch aufgebrochen und über den Jagdsteig herüber nach Pfaffendorf gewandert. Oberhalb von Pfaffendorf erhebt sich der breite Tafelberg Pfaffenstein. Bereits der Aufstieg ist abenteuerlich. Eine lange Treppe führt durch einen schmalen Felsspalt, das sog. Nadelöhr, hinauf auf das Gipfelplateau des Pfaffensteins. Oben angekommen gibt es auf dem wild zerklüfteten Tafelberg einiges zu entdecken. Alleine über 30 kleinere Gipfel sind für Kletterer geeignet.
Wir haben es uns bei der Albrechtsburg gemütlich gemacht und bei herrlich weichem Licht ein leckeres Frühstück nachgeholt. In etwa mittig auf dem Plateau, unmittelbar am Fuße des Aussichtsturms befindet sich die Berggaststätte „Pfaffenstein“. Wir haben uns einige Zeit genommen um die zahlreichen Gänge und Pfade zu erkunden. An der südlichen Spitze der Felsbastion befindet sich die „Barabrine“. Die mächtige Felsnadel zählt zu den bekanntesten Wahrzeichen der Sächsischen Schweiz. Der Sage nach handelt es sich bei dem imposanten Felsen um ein junges Mädchen, das aus Ungehorsam von seiner Mutter zu Stein verwandelt wurde. In jedem Fall ist der Anblick von der kleinen Aussichtsplattform am Keilerturm absolut beeindruckend.
Elbsandsteingebirge – Sächsische Schweiz
Das Elbsandsteingebirge erstreckt sich über die Deutsch-Tschechische Grenze hinweg von Südsachsen bis Nordböhmen. Der deutsche Teil wird als Sächsische Schweiz und der Tschechische als Böhmische Schweiz bezeichnet. Charakteristisch für die Landschaft im Elbsandsteingebirge sind imposante Felsgruppen, tiefe Schluchten und breite Tafelberge.
Quirl und Diebeskeller
Der Abstieg vom Pfaffenstein erfolgt durch den steilen „Klammweg“ oder den einfacheren „bequemen Weg“. Beide Pfade treffen sich am Fuße des Jäckelfelsen wieder. Vorbei an Bellohöhle und kleinem Kuhstall wandern wir durch den Wald hinab zum Panoramaweg. Entlang einer weiten Lichtung geht es auf einem Forstweg zum nächsten Tafelberg, dem Quirl. Der Malerweg führt auf der Quirlpromenade um den Berg herum. Wer mag kann einen Abstecher auf dem Kanonenweg hinauf zum Dreikanter machen. Das Gipfelplateau des Quirls ist stark bewaldet, dennoch bieten sich immer wieder schöne Ausblicke zurück zum Pfaffenstein und zur Festung Königstein. An der Rückseite des Quirls führt der Weg an einer Höhle, dem sog. Diebskeller vorbei. Mit fast 30 Metern Länge auch ein echtes Highlight am Wegesrand. Obwohl wir auch recht früh unterwegs waren hatte sich bereits eine größere Wandergruppe im Eingang des Diebskellers für eine ausgiebige Rast breit gemacht. Daher haben wir die Höhle nur von weitem begutachtet.
Mittagspause in Königstein
Vom Quirl führt der Malerweg hinab zur Elbe. Am Fuße der mächtigen Festung Königstein befindet sich das gleichnamige Städtchen. Unweit der Kursächsischen Postmeilensäule zweigt ein Pfad zum Aussichtspunkt „an der Eiche“ ab. Nach einigen Treppenstufen bergauf ergibt sich ein toller Ausblick über Königstein, ins Elbtal und hinauf zur Festung. Die Gastronomie im Zentrum Königstein kann optimal für eine gemütliche Mittagspause genutzt werden. Eine gute Stärkung ist von Vorteil um den kurzen aber kräftezehrenden Anstieg hinauf zur Festung Königstein zu meistern.
Festung Königstein
Der Wanderweg führt über die südliche Flanke der Felsbastion hinauf zum Eingang der Festung. Wer die Festung besichtigen möchte kann sich vorab online ein Ticket kaufen. Somit erübrigt sich der zusätzliche Weg zur Ticketkasse und die Wartezeit verkürzt sich. Für den Besuch der Festung sollten ca. 2-3 Stunden eingeplant werden. Die teils 400 Jahre alten Befestigungsanlagen auf dem Königstein sind höchst beeindruckend. Die Festung zählt zu den größten Bergfestungen in Europa. Das gesamte Areal der Festung kann zu Fuß erkundet werden. In schwindelregender Höhe über der Elbe bieten sich auch zahlreiche schöne Panoramablicke. Wer genau hinschaut kann sogar die Bastei entdecken. Der kulturelle Ausflug durch die Historie des Königsteins wird durch 5 gastronomische Betriebe auch kulinarisch aufgelockert.
Etappenziel Weißig
Wir haben die Tour bereits an der Festung Königstein beendet. Insbesondere für kulturell interessierte Wanderer hat die Festung einiges zu bieten. Es wäre daher schade, nicht auch die gesamte Anlage zu besichtigen. Grundsätzlich führt die 7. Etappe aber noch weiter durch Thürmsdorf bis nach Weißig. Von dort ist es zu Fuß nicht mehr weit in den Kurort Rathen. Mit der Bahn geht es zurück nach Königstein und mit dem Bus weiter zum Ausgangspunkt in Gohrisch. Die gesamte Fahrt dauert eine knappe Stunde.