Wandern im Zittauer Gebirge
Abwechslungsreiche Panoramawanderung durch die Hochlagen des Zittauer Gebirges. Neben den Nonnenfelsen sind sie Aussicht vom Hochwald und die Felsenwelt rund um den Kurort Oybin die Highlights der Wanderung.
Oberlausitzer Bergweg
Der Oberlausitzer Bergweg hat uns in den Südosten Sachsens geführt. Insgesamt umfasst der Weitwanderweg eine Strecke von rund 110 km und führt vom Töpferort Neukirch bis nach Zittau. Es wird empfohlen, den Wanderweg im Dreiländereck Deutschland, Polen, Tschechien in 6 Etappen aufzuteilen. Wir haben uns die Etappe von Waltersdorf nach Oybin vorgenommen.
Start an der „Alten Wache“
Ausgangspunkt der Wanderung ist die „Alte Wache“ Waltersdorf. Beim ehemaligen Zollhaus an der Deutsch-Tschechischen Grenze startet die Tour. Für Wanderer die die ganze Strecke gehen möchten gibt es gute Angebote für Kombinationen aus Übernachtung und Gepäcktransport zwischen den jeweiligen Etappenorten. Sowohl Waltersdorf als auch Oybin sind jedoch auch gut für Tageswanderer mit dem Bus erreichbar.
Zur Felsbastion Nonnenfelsen
Auf dem Hohlsteinweg legen wir die ersten 2 km der Wanderung bis zum Nonnenfelsen zurück. Der unschwere Einstieg eignet sich perfekt um gleich zu Beginn gut in Tritt zukommen. Mönchlochwächter, Krokodil, Buchbergturm, Felsentalspitze, Schluchtwand das sind die vielversprechenden Namen der Felsformationen rund um den Nonnenfelsen bei Jonsdorf. Die mächtigen Felsen sind ein beliebtes Ausflugsziel im Zittauer Gebirge. Neben den imposanten Wanderwegen durch die Felsen führt auch ein befestigter Steig hinauf auf die Aussichtskanzel oberhalb des Restaurants. Wer gerne klettert kann etwas mehr Zeit einplanen und sich am Nonnenfelsen Klettersteig austoben (Kletersteig-Set und Helm notwendig).
Abstieg zur Gondelfahrt
Für eine Einkehr ist es uns noch etwas zu früh und wir setzen den Weg nach einer ausgiebigen Panoramarast am Gipfel fort. Der Abstieg nach Jonsdorf führt uns durch die ebenfalls beeindruckende Felsformation „Zigeunerstuben“. Am Ortsrand von Jonsdorf kommen wir am Hotel Gondelfahrt vorbei. Hier haben Wanderer bereits die nächste Möglichkeit zur Einkehr. Am See hinter dem Hotel bietet sich ein weiterer toller Ausblick hinauf zu den Nonnenfelsen.
Auf den Aussichtsgipfel Hochwald
Von der Gondelfahrt führt der Weg an der Waldbühne vorbei, bevor wir auf Höhe des Gebirgsbads erneut die Hainstraße queren. Es geht, nun wieder im Wald, bergauf zum „Stern“ (Abzweig der alten Leipaer Straße). Oberhalb der Ortschaft Hain erreichen wir den Waldrand und können einen super Ausblick auf unser nächstes Ziel, den Hochwald, werfen. Der Aufstieg auf den beliebten Aussichtsgipfel beginnt in Hain. Auf dem Ulmensteinweg geht es hinauf bis zum Steilaufstieg unterhalb des Gipfels. An der Hochwaldbaude, der höchstgelegenen Gaststätte der Region, kommt eigentlich kein Wanderer ohne Einkehr vorbei. Der lange Anstieg hat Kräfte gekostet und auch das Ende der Tour rückt immer näher. Vom Gipfel sind es rund 300 m durch den Wald hinüber zum weithin sichtbaren Hochwaldturm. Auch beim Turm gibt es eine Einkehrmöglichkeit, die Hochwald-Turmbaude. Der Blick vom Hochwald reicht weit hinein ins Böhmische. Zu Recht darf der Berg als „Aussichtsturm des Zittauer Gebirges“ bezeichnet werden.
Über Kammloch und Kelchsteine nach Oybin
Der Abstieg vom Hochwald führt uns zunächst hinab ins Kammloch, wie die Passhöhe unterhalb des Gipfels genannt wird. Beim Queren der Kammstraße haben wir noch einen Abstecher nach links zu den eindrucksvollen Kelchsteinen gemacht. Der Wanderweg führt anschließend parallel zur Kammstraße nach Lückendorf. In dem kleinen Kurort geht es noch einmal bergauf, bevor wir am Scharfenstein vorbei hinunter nach Oybin wandern.
Etappenziel Oybin
Im Kurort Oybin haben wir nach rund 16 km unser Tagesziel erreicht. Der Weg führt am Bahnhof vorbei und von hinten auf den „Bienenkorb“ hinauf. Seine Form hat dem Berg diesen passenden Namen eingebracht. Auf dem Gipfelplateau befinden sich die Ruinen der alten böhmischen Königsburg und des Oybiner Klosters. Für eine Besichtigung waren wir leider zu spät, da wir unterwegs an den Nonnenfelsen und am Hochwald zu ausgiebig pausiert hatten. Nichts desto trotz ist auch der Ausblick unterhalb der Wehranlage sehr schön. Der Abstieg von der Burg nach Oybin führt an der bekannten Bergkirche vorbei. Besonders als Ort für Trauungen ist die schöne Kirche im Umland sehr gefragt. Der abwechslungsreiche Wandertag kann mit einem leckeren Essen in einer der Gasthäuser Oybins beendet werden. Bei regionalen Speisen und einem kühlen Getränk lassen sich die Eindrücke des Tages am besten verarbeiten.
Die Rückfahrt von Oybin nach Waltersdorf ist mit dem Bus möglich und dauert rund 50 Minuten.