Winterwandern Nationalpark Bayerischer Wald
Der kurze Spaziergang durch das Hochmoor „Filzwald“ führt auf einer Strecke von 2,5 km durch eine der typischsten Landschaften des Nationalparks Bayerischer Wald. Der Rundweg Kreuzotter darf auch im Winter begangen werden und gibt einen tollen Einblick in die wilde Waldlandschaft des Nationalparks.
Ausgangspunkt Parkplatz Filzwald
Die kurze Runde durch das Hochmoor zählt zu jeder Jahreszeit zu unseren
Lieblingstouren im Nationalpark Bayerischer Wald. Da die Runde mit
lediglich 2,5 km nicht wirklich lange ist bietet sie sich perfekt als
Ergänzung einer der längeren Wanderungen im Nationalpark an. Wir kommen
immer gerne morgens oder abends in den Filzwald und genießen die Ruhe
der wilden Landschaft. Ausgangspunkt des Themenwegs ist der Parkplatz
Filzwald an der Nationalparkstraße. Alternativ kann auch der Parkplatz/
die Bushaltestelle Racheldiensthüttenstraße als Ausgangspunkt genutzt
werden.
Waldwildnis im Bayerischen Wald
Wir haben das winterliche Wetter der letzten Wochen genutzt und dem
Rundweg einen Besuch abgestattet. Am kleinen Rastplatz am Parkplatz
Filzwald startet unser Abendspaziergang. Der Schnee der letzten Tage hat
den Rastplatz fest in seiner Hand. Lediglich eine schmale Spur durch
den Schnee zeigt uns den Weg hinab ins Hochmoor. Nach einigen Metern
queren wir einen Forstweg. Im Winter verläuft hier, parallel zur
Nationalparkstraße, eine Langlaufloipe. Der Bohlenweg, der sich durch
das Hochmoor schlängelt ist unter dem Schnee kaum erkennbar.
Moore im Bayerischen Wald
Hochmoore oder auch Filze, sind eine der prägendsten Landschafstformen
des Bayerischen Walds. In der Zeit vor Errichtung des Nationalparks
wurde der Wald in dieser Gegend sehr intensiv zur Holzwirtschaft
genutzt. Der ökologische Zweck von Moorflächen war kaum bekannt und der
karge Bewuchs für die Waldnutzung nicht nutzbar. Die meisten Moore
wurden daher durch Entwässerungskanäle trockengelegt und Wirtschaftswald
errichtet. In den 50 Jahren des Nationalparks wurden diese Flächen
wieder renaturiert und sich selbst überlassen. Mittlerweile hat sich
wieder ein einmaliges Ökosystem gebildet, das auf dem Themenweg erkundet
werden kann.
Rundweg Kreuzotter
Die ersten 500 m ab der Loipe gefallen uns immer am besten. Eine
besondere Stille liegt über dem idyllischen Ort. Außer den eigenen
Schritten sind nur die Geräusche des Waldes zu hören. Das Zwitschern
einiger Vögel, die wie wir, die letzten Sonnenstrahlen des Tages nutzen
und das Rauschen des Windes in den Baumkronen sind Balsam für die Seele.
Es lohnt sich, immer wieder stehen zu bleiben und einen Blick nach
links und rechts zu werfen. Kleine Tümpel und Bäche haben sich gegen den
Frost gewehrt und plätschern munter vor sich hin.
Filzwald – Oase der Ruhe
Im Anschluss an den Bohlenweg quert der Rundweg einen Forstweg und
taucht abermals in den dichten Wald ein. Eine Hinweistafel an einem
alten Entwässerungskanal versorgt interessierte Wanderer mit einigen
Infos zu den Mooren im Bayerischen Wald. Auf der anderen Seite des
Grabens erstreckt sich eine weite Wiese. Die letzten Sonnenstrahlen
tauchen die Baumwipfel in ein angenehm orangenes Licht. Weiter 600 m
später, am Abzweig zur Racheldiensthüttenstraße, trifft der Rundweg
wieder auf die Nationalparkstraße. Hier endet der kurze Ausflug in die
schöne Waldwildnis. Entlang der Loipe führt der Rundweg Kreuzotter
zurück zum Ausgangspunkt am Parkplatz Filzwald.