Wandern in Finsterau
Die abwechslungsreiche Rundtour führt uns auf rund 9 km durch die herrliche Winterlandschaft bei Finsterau. Auf den Spuren der Holztrift wandern wir zur wildromantischen Reschbachklause und können den traumhaften Ausblick vom Siebensteinkopf genießen. Über die Teufelsbachklause und das Finsterauer Filz geht es zurück zum Ausgangspunkt.
Alte Klause
Die Wälder rund um die Nationalpark Gemeinde Mauth-Finsterau sind zu jeder Jahreszeit einen Ausflug wert. Diesmal haben wir uns einen traumhaften Wintertag für unsere Wanderung bei Finsterau vorgenommen. Schon am Ausgangspunkt der Wanderung, dem Parkplatz Wistlberg, oberhalb von Finsterau sind wir in den idyllisch verschneiten Winterwald eingetaucht. Der erste Kilometer verläuft auf einem Forstweg bis zur Alten Klause. Klausen findet man im Bayerischen Wald fast überall. Es sind alte Staubecken, die früher genutzt wurden um geschlagenes Holz talabwärts zu befördern. Einige dieser Klausen sind noch heute als Seen erhalten. An andere, wie die Alte Klause, erinnern heute nur mehr Infotafeln und zerfallene Mauern.
Aufstieg Reschbachklause
An der Alten Klause beginnt der Aufstieg durchs Reschbachtal. Viele junge Bäume säumen den Wegesrand. Vor wenigen Jahrzehnten wurde der Wald in diesem Bereich durch Borkenkäfer und Windwurf fast vollständig zerstört. Da sich das Gebiet im Nationalpark befindet würde damals nicht in die Waldentwicklung eingegriffen. Aus den Überresten des Totholzes konnte sich ein prächtiger wilder Mischwald bilden, der an den Hängen des Reschbachtals schon gut erkennbar ist. Immer wieder führt der Steig direkt an die Ufer des Reschbachs heran. Die alten Begradigungskanäle sind teilweise noch erkennbar. Der Abschnitt bis zur Reschbachklause zählt zu den landschaftlich schönsten Etappen der Wanderung. An der Reschbachklause befindet sich eine kleine Schutzhütte, die zum Pausieren einlädt. Direkt hinter der Klause befindet sich die Grenze zu Tschechien und auch die Moldauquelle ist nicht weit entfernt. Die Wildnis rund um die Reschbachklause lässt einen schnell vergessen, wo man sich befindet. Der wilde Wald und die angenehme Ruhe erinnern an die weiten Wälder Kanadas.
Auf den Siebensteinkopf
Von der Klause geht es weiter hinauf in Richtung Siebensteinkopf. Der Wald wird stetig lichter und es ist erkennbar, dass die Verjüngung des Baumbestandes in den Höhenlagen noch nicht so weit voran geschritten ist, wie weiter unten. Einzelne kahle Baumstämme erinnern an den einst so dichten Wald. Nichts desto trotz übt die wilde Natur einen besonderen Reiz auf Besucher aus. Einen knappen halben Kilometer unterhalb des Gipfels zweigt der Weg zur Moldauquelle ab. Wir halten uns rechts und folgen der Beschilderung weiter hinauf. Im Winter sind an den Hängen des Siebensteinkopfs gut die einzelnen Felsgruppen zu erkennen. Sie haben dem Berg den Namen gegeben. Wie aus dem nichts taucht schließlich auch der Gipfel aus den Bäumen auf. Neben dem hölzernen Gipfelkreuz bietet sich genug Platz für eine ausgedehnte Rast. Wir haben uns natürlich eine echte Bayerwälder Bierspezialität mit herauf gebracht und uns die Gipfelhalbe bei bestem Alpenpanorama schmecken lassen.
Abstieg zur Teufelsbachklause
Der Abstieg vom Gipfel ist etwas steiler als der Aufstieg. Der Pfad schlängelt sich durch die Felsen und wird zu beiden Seiten von jungen Bäumen begrenzt. Ca. 500 m unterhalb des Gipfels treffen wir auf einen befestigten Horizontalsteig, dem wir nach links folgen. Oberhalb der Grenze zu Tschechien quert der Wanderweg die Buchwaldstraße und führt hinab zur Teufelsbachklause. Auch hier ist das Staubecken noch teilweise vorhanden. Ein Unterstand oberhalb der Klause bietet eine trockene Sitzgelegenheit, bevor sich die Wanderung langsam aber sicher dem Ende nähert.
Schwellgraben und Finsterauer Filz
Von der Teufelsbach Klause wandern wir entlang des Schwellgrabens weiter in Richtung Finsterau. Der befestigte Wasserlauf diente früher dem Wassermanagement zwischen Reschbach- und Teufelsbachklause. Unterhalb der Buchwaldstraße treffen wir auf den Forstweg, der von der Hammerklause herauf führt. Einen guten Kilometer folgen wir dem Weg, bis wir abermals auf einen Wanderpfad abbiegen. Der Pfad führt uns durchs Finsterauer Filz zurück zu unserem Ausgangspunkt, dem Parkplatz Wistlberg.