Donnerstag, 22. April 2021

Barranco del Águila | Rundweg in und um die Adlerschlucht auf Gran Canaria

Rundweg Barranco del Águila - Gran Canaria

Eine ganz andere Seite des sonst so trockenen Süden Gran Canarias können Wanderer im Barranco del Águila erleben. Kleine Tümpel, schroffe Felswände und viel Sonne sorgen bei der Rundtour für die nötige Abwechslung. Die Wanderung ist mit rund 11 km und 450 Höhenmetern nicht sehr lang. Da teilweise kein richtiger Weg vorhanden ist sollten Wanderer für die Rundtour einen guten Orientierungssinn und auch etwas Trittsicherheit mitbringen. Insgesamt ist die Tour eher als schwer zu bewerten.



Barranco del Águila | Rundweg in und um die Adlerschlucht auf Gran Canaria


 


Start in Playa del Águila

Ausgangspunkt der Wanderung ist ein großer Schotterplatz an der Calle Plaza de los Hibiscus in Playa del Águila. Das touristisch geprägte Viertel gehört zu Maspalomas und befindet sich zwischen den Stadtteilen San Agustín und Bahía Feliz. Neben den Dünen und den tollen Sandstränden ist der Sioux City Park eine beliebte Attraktion vor Ort. Der Westernpark befindet sich im unteren Teil des Barranco del Águila. Eine populäre Wanderung führt direkt am Park vorbei, durch die Talsohle des Barranco bis hinauf zu den Tümpeln die diese Schlucht so beliebt machen. Insbesondere nach Regentagen ist dieser Barranco bei Einheimischen sehr beliebt. Sie nutzen die Tümpel zum Baden und genießen die warme Sonne des Südens. 



 

Einstieg auf Umwegen

Beim Wandern im Süden Gran Canarias ist es wichtig nicht zu spät aufzubrechen. Es wird über die Mittagsstunden sehr warm. Daher ist es uns immer lieber den Großteil der Tour um die Mittagszeit schon absolviert zu haben. Ebenfalls ist es enorm wichtig ausreichend Wasser dabei zu haben. Wir rechnen immer etwa die doppelte Menge dessen, was wir in Deutschland mitnehmen würden. Während der Öffnungszeiten des Sioux City Parks kann die Autobahn GC-1 durch einen Tunnel direkt im Barranco del Águila unterquert werden. Da wir schon ziemlich früh unterwegs waren, hatten die Tore noch geschlossen und wir sind auf die nächste Unterführung etwas weiter rechts ausgewichen. Eigentlich wollten wir die ersten Kilometer in der Talsohle des Barranco laufen. Da der Abstieg von der rechten Flanke recht steil war, sind wir einfach direkt auf der Anhöhe geblieben. Eine Weile sind wir auf einem Pfad einer alten Wasserleitung gefolgt, bis er auf einen Schotterweg trifft. Auf der linken Seite im Tal ist nun die Sioux City zu erkennen. Wenn man es nicht besser wüsste könnte man meinen eine echte Wild West Stadt gefunden zu haben. 




 

Aufstieg auf die Flanke und Abstieg in den Barranco

Nach knapp 3 km endet der Schotterweg. Auf den nächsten Kilometern folgt die Route einem schwach erkennbaren Pfad. Teilweise geben kleine Steinmandl eine grobe Orientierung. Grundsätzlich gilt es auf diesem Abschnitt dem Verlauf des Höhenzugs zu folgen. Wer die gesamte Route nachwandern möchte sollte in jedem Fall den GPS-Track auf dem Smartphone dabei haben. Es gibt einige Schlüsselstellen, wo das Wissen über den genauen Wegverlauf sehr wichtig ist. Nach rund 4 km ist der höchste Punkt der Tour erreicht. Die Route führt nun etwas in westlicher Richtung über ein Hochplateau. Ein alter Pfad führt geschickt durch den Steilhang hinunter bis in die Sohle des Barranco. 



Wasser im Barranco del Águila

Bereits im Abstieg haben wir die ersten Charcos, so werden die Tümpel vor Ort genannt, entdeckt. Die Freude war entsprechend groß, da eine Vielzahl der Charcos nur wenige Tage im Jahr Wasser führen. In der Talsohle des Barranco empfiehlt es sich noch rund 200m talwärts bis zu einem imposanten Charco zu gehen. Ohne Kletterei ist der Abstieg in der engen Schlucht nicht weiter möglich, daher geht es wieder aufwärts bis zu dem Punkt wo wir die Talsohle erreicht hatten. Wer möchte kann im Bachbett auch noch weiter nach oben laufen und Ausschau nach weiteren Charcos halten. Durch die westliche Flanke schlängelt sich ein schlecht erkennbarer Pfad hinauf auf die Klippen. Nach einigen hundert weglosen Metern treffen wir auf einen Pfad dem wir in südlicher Richtung folgen. Im Anschluss an die Ruinen alter Gebäude zweigt ein Schotterweg nach rechts ab. Die Dünen von Maspalomas sind gut erkennbar und der Blick reicht weit aufs Meer hinaus. 

 




Barranco del Águila | Rundweg in und um die Adlerschlucht auf Gran Canaria 31
 

Erneuter Abstieg in den Barranco

Nach einem weiteren weglosen Abschnitt in südlicher Richtung trifft der Weg an einer kleinen Ruine auf einen Schotterweg. Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Die leichtere Variante folgt dem Schotterweg weiter nach Playa del Águila. Die zweite Variante führt erneut hinab in den Barranco. Wir haben uns für die zweite Variante entschieden. Im Abstieg ist wieder die genaue Richtung zu beachten. Es gilt eine steile Klippe zu umgehen. Das funktioniert am besten in einem großen Rechtsbogen. Weiter unten ist mit viel Phantasie ein schmaler Pfad erkennbar. Die Koordinaten aus unserem GPS-Track sind erneut sehr hilfreich. In der Talsohle kann die Wanderung noch ein ganzes Stück talaufwärts fortgesetzt werden. Der Barranco wird sehr eng und steil. Je nach Wasserstand können die Steine sehr rutschig sein und es besteht Absturzgefahr. Spannend ist es jedoch alle Male, denn es gibt weitere Charcos zu entdecken.

 Ein paar Eindrücke der Wanderung in 360 Grad








Barranco del Águila | Rundweg in und um die Adlerschlucht auf Gran Canaria 32
 

Rückweg nach Playa del Águila

Ca. 400m talabwärts unseres Einstiegspunktes verlassen wir den Barranco wieder. Der Aufstieg erfolgt in einem trockenen Bachbett in östlicher Richtung. Die ersten Meter sind etwas steil, aber gut begehbar. Weiter oben flacht das Terrain ab. Nach 350m ab der Talsohle erreichen wir das Ende des Schotterwegs, den wir früher auf der Wanderung verlassen hatten. Der Rückweg nach Playa del Águila erfolgt auf der gleichen Strecke wie der Hinweg.