Premiumwanderweg Murgleiter
Bei der Murgleiter handelt es sich um einen rund 110 km langen Premiumwanderweg im nördlichen Schwarzwald. Rund 5.000 Höhenmetern gilt es auf den 5 Etappen des Wanderwegs zu absolvieren. Die Wanderung folgt dem Lauf des Murgtals von Gaggenau bis zum Schliffkopf bei Baiersbronn. Wir haben uns vorgenommen in diesem Jahr die gesamte Strecke zu erwandern. Die Murgleiter ist durch das Deutsche Wanderinstitut als Premiumwanderweg zertifiziert. Die Zertifizierung ist meist schon ein Garant für einen abwechslungsreichen Wegverlauf. Außerdem ist der Wanderweg 2021 für die Wahl „Deutschlands Schönster Wanderweg“ durch das Wandermagazin nominiert. Nicht nur für Etappenwanderer ist die Murgleiter interessant. Alle Etappen haben eine gute Anbindung an die S-Bahn. Somit können die einzelnen Abschnitte auch gut als Tagestouren erwandert werden.
Unimog-Museum Gaggenau
Die erste Etappe der Murgleiter startet am Unimog-Museum Gaggenau. Das Museum widmet sich dem gleichnamigen Nutzfahrzeug. Es wurde 2006 eröffnet, nachdem die Produktion des Unimogs nach Wörth am Rhein verlegt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Unimog im Mercedes Benz Werk Gaggenau gebaut. Das Museum bietet Fans und Neulingen einen guten Einblick in die Geschichte des kultigen Nutzfahrzeugs. Im Rahmen eines Exklusiv-Fahrertraining kann der Mythos Unimog sogar selbst über den benachbarten Parcours gesteuert werden.
Murgleiter Etappe 1
Direkt neben dem Unimog-Museum befindet sich das Schloss Bad Rotenfels. Die ersten Meter der Wanderung führen uns durch den schönen Schlosspark. Auf Höhe der Ruine des Römischen Hauses zweigt der Wanderweg nach links ab. Über eine Treppe geht es hinauf auf einen schönen Pfad, der uns weiter in den Schanzenbergsattel führt. Eine Bank mit traumhaftem Ausblick ins Murgtal und auf Gaggenau bietet sich für eine erste Trinkpause an. Abwechselnd auf Forstwegen und Pfaden wandern wir zur Schweinlachhütte und weiter zum Waldseebad. Das Naturschwimmbad ist sicherlich ein schöner Ort, um sich nach der anstrengenden Wanderung abzukühlen und zu regenerieren.
Luisenbrunnen und Ebersteinburg
Neben den idyllischen Wäldern des Schwarzwalds sind auch die abwechselnden Auf- und Abstiege typisch für die Murgleiter. Ein steter Wechsel aus Auf und Ab in Verbindung mit der Länge der Tour sorgt auch bei sportlichen Wanderern für müde Beine am Abend. Umso schöner ist es, während der Tour die Abwechslung am Wegesrand zu genießen. Nach einem knackigen Aufstieg vom Waldseebad führt uns die Wanderung durch idyllische Wälder bis zum Luisenbrunnen. Der Blick nach rechts offenbart bereits eines der nächsten Ziele der Tour. Wer genau hinschaut kann die Lukashütte auf den verbannten Felsen erkennen. Aber vorher wandern wir am Brunnen nach rechts und folgen der Beschilderung hinauf zur Ruine Ebersteinburg. Die imposante Burg befindet sich auf einer Bergkuppe oberhalb der Ortschaft Ebersteinburg. Wir waren leider etwas zu früh um die Burg zu besichtigen. Wer zu den Öffnungszeiten kommt, kann den tollen Rundumblick vom Bergfried der Burgruine genießen.
Verbrannte Felsen und Wolfsschlucht
Unweit vom Ortsrand von Ebersteinburg befindet sich ein weiteres Highlight der Wanderung, die verbrannten Felsen mit der schönen Lukashütte. Hoch über dem Murgtal bietet sich vom Gipfel der mächtigen Felsen ein super Ausblick auf die zu fuße liegenden Wälder. Wir haben den schönen Ort für eine erste ausgedehnte Rast genutzt. Während der Blick in die Ferne schweift und das eine oder andere Alltagsproblem an Bedeutung verliert, sollte man nicht vergessen, dass erst rund die Hälfte der Strecke absolviert wurde. Im Anschluss an die verbrannten Felsen führt der Weg durch die wildromantische Wolfsschlucht. Entlang einer Felsklippe führt der Pfad durch die schöne Schlucht, bevor der Anstieg zum Merkur bevorsteht.
Zick-Zack-Weg auf den Merkur
Auf Höhe des Restaurants Wolfsschlucht wird die Rotenbachtalstraße gequert. Von nun an geht’s bergauf. Und zwar auf den Merkur. Der Merkur oder auch Großer Staufenberg, ist mit 669 m der Hausberg von Baden-Baden. Ab der Straße gilt es bis zum Gipfel rund 300 Höhenmeter zu überwinden. Der Wanderweg führt zunächst etwas nach links in Richtung Gernsbach und dann auf dem Zick-Zack-Weg weiter hoch zum Merkur. Oberhalb von Gernsbach teilt sich die Murgleiter die Strecke mit einem weiteren Premiumwanderweg, der Gernsbacher Runde. Leider hatten wir kein Glück und der Zugang zum Turm auf dem Merkur war nicht möglich. Nichtsdestotrotz wurden wir am Gipfel mit einem sagenhaften Ausblick belohnt. Neben den Ausblicken auf Gernsbach und Baden-Baden reicht der Blick vom Merkur weiter bis in die Oberrheinebene, zu Vogesen, Pfälzerwald und Odenwald. Der Merkur-Gipfel ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Radfahrer. Wer nicht so gut zu Fuß ist kann auch von Baden-Baden mit einer der längsten Standseilbahnen Deutschlands auf den Gipfel fahren.
Abstieg nach Gernsbach
Am Merkur liegt der anstrengendste Teil der Wanderung bereits hinter uns. Es geht nun überwiegend bergab bis Gernsbach. Zunächst wandern wir etwas steiler hinunter zur „Binsenwasen“. Auf einem Forstweg geht es dann weniger steil abwärts zum Naturfreundehaus "Weise Stein". Etwas weiter unterhalb treffen wir auf den Träufelbach. Wir folgen dem idyllischen Lauf del kleinen Wassers eine Weile bis zum Träufelbachsee. Die Murgleiter führt nicht direkt am See vorbei. Es lohnt sich aber die knappen 100 m extra bis zum Ufer zu gehen. Wir wurden mit einer herrlichen Reflexion der umliegenden Wälder belohnt und haben am See eine letzte Rast eingelegt. Das Etappenziel Gernsbach ist nun nicht mehr weit entfernt. Aus westlicher Richtung führt die Wanderung in die Altstadt. Es lohnt sich auf jeden Fall etwas zusätzliche Zeit für einen kurzen Stadtrundgang einzuplanen. Neben dem Alten Rathaus und dem Storchenturm sind auch die Zehntscheuern und der Katz'scher Garten sehenswert. Das eigentliche Ziel der ersten Etappe ist am Wanderportal beim Kriegerdenkmal oberhalb der Murg. Hier beginnt auch die 2. Etappe der Murgleiter. Der abwechslungsreiche Wandertag hat bei uns seinen Tribut gefordert. Mit müden Beinen und zahlreichen tollen Eindrücken haben wir den Heimweg angetreten.