Murgleiter Etappe 3
Bergfest im nördlichen Schwarzwald. Die 3. Etappe der Murgleiter markiert die Hälfte der Gesamtstrecke. Die abwechslungsreiche Wanderung führt auf rund 17 km von Forbach nach Schönmünzach. Wenngleich sie die kürzeste der 5 Murgleiter Etappen ist, so gilt es dennoch immerhin rund 900 Höhenmeter bergauf und 700 bergab zu überwinden. Ein guter Mix aus Wasser, Wald und Wiesen charakterisiert diese Etappe.
Start in Forbach
Ausgangspunkt der 3. Etappe der Murgleiter ist die Gemeinde Forbach. Nachdem uns das Ende der 2. Etappe über die historische Holzbrücke in den Ortskern geführt hat, beginnt die 3. Etappe ebenfalls auf der westlichen Seite des Murgtals. Wer, wie wir, bereits die ersten beiden Etappen erwandert hat darf die 3. Etappe getrost als „Ausruhtour“ bezeichnen. Sie ist die kürzeste der 5 Etappen und auch die mit den wenigsten Höhenmetern. Unterschätzen sollte man die Wanderung jedoch nicht. In gewohnter Murgleiter-Manier gibt es unterwegs einige knackige Anstiege. Vom Start an der Tourist-Info geht es hinauf zur Marienkapelle am Ortsrand. An dem liebevoll angelegten Rastplatz am Waldrand lohnt es sich ein erstes Mal durchzuatmen und den tollen Ausblick ins Murgtal zu genießen.
Auf Waldpfaden zur Schwarzenbachtalsperre
Wir hatten uns einen besonders warmen Tag zum Wandern ausgesucht und sind daher schon recht früh aufgebrochen. Unser Ziel, die Mittagssonne zu meiden, haben wir auf Grund der vielen Pausen zwar verfehlt, aber die frische Morgenluft hat uns zumindest die ersten Anstiege enorm erleichtert. Am Abzweig Haulerloch sind die ersten Höhenmeter geschafft. Bis zu diesem Wegpunkt verlaufen Westweg und Murgleiter auf der gleichen Trasse. Wir folgen der Wulzenbergstraße (Forstweg) nach links und der Westweg führt weiter nach rechts. Schon nach wenigen Metern erreichen wir das Wasserschloss und die Rohrbahn des Rudolf-Fettweis-Werks. Das Wasser der Schwarzenbachtalsperre wird hinauf ins Wasserschloss gepumpt und fällt durch die imposante Rohrbahn, rund 900m weit, hinab zu den Turbinen im Murgtal, wo durch die Wasserkraft Strom erzeugt wird. Bis zur Schwarzenbachtalsperre sind es noch weitere 2,5 km.
Deutschlands schönster Wanderweg
Das Wandermagazin kürt jedes Jahr „Deutschlands schönsten Wanderweg“. In diesem Jahr (2021) ist die Murgleiter in der Kategorie „Mehrtagestouren“ nominiert. Wahlstudio Wandermagazin
An der Schwarzenbachtalsperre
Durch das dichte grüne Blätterdach der Bäume haben wir den Stausee erst entdeckt, als wir nur noch wenige Meter entfernt waren. Der folgende Wegabschnitt, entlang des Seeufers, hat uns auf dieser Etappe mit am besten gefallen. Idyllisch schmiegt sich der große See in die Kulisse der umliegenden Waldberge. Wenn es der Wasserstand zulässt kann man einem Pfad direkt am Ufer folgen. Immer wieder bieten sich super Ausblicke auf den größten Stausee im Nord- und Mittelschwarzwald und hinüber zum anderen Ufer. Wir haben uns eine kleine Sitzgruppe direkt am Ufer für eine erste längere Rast ausgesucht. Grundsätzlich ist die Schwarzenbachtalsperre ein beliebtes Ausflugsziel in der Region. Da wir schon recht früh am Stausee waren konnten wir die schöne Natur fast alleine genießen. Wer möchte kann am Bootsverleih, am gegenüberliegenden Ufer, ein Boot für eine Fahrt auf dem See mieten.
Im Nationalpark Schwarzwald
Am Fuße der mächtigen Staumauer treffen wir das erste Mal auf den Nationalpark Schwarzwald. Der Schwarzenbach markiert hier die Grenze. Durch wildromantische, ruhige Wälder wandern wir zu der kleinen Ortschaft Ebersbronn. Bis zur 4. Etappe verlassen wir den Nationalpark wieder und wandern wieder talabwärts in Richtung Murgtal. Etwas unterhalb der Ortschaft trifft die Murgleiter auf die Mündung des Schwarzenbachs in die Raumünzach. Je nach Wasserstand lässt sich auf der linken Seite ein kleiner Wasserfall beobachten. Auf Höhe des Ortes Raumünzach geht es noch einmal gemächlich hinauf. Der Blick fällt nach links auf den Steinbruch. An einer Panoramabank lässt sich unter Beobachtung des skurrilen „Murg-Leiters“ der Ausblick genießen. Die letzten 5 km nach Schönmünzach verlaufen oberhalb des Murgtals. Der dichte Wald spendet Schatten, gibt jedoch auch immer wieder den Blick frei ins Tal. An einer schönen Bank mit Blick auf Kirschbaumwasen haben wir eine letzte Rast eingelegt und das Murgtal-Panorama genossen. Der letzte Kilometer führt hinab ins Tal, zu unserem Etappenziel Schönmünzach. Schönmünzach ist bereits ein Ortsteil von Baiersbronn. Die 4. Etappe wird uns von Schönmünzach bis nach Baiersbronn führen. Bei der Tourist-Information endet die 3. Etappe der Murgleiter. Wir haben den schönen Wandertag auf der Murgleiter im kleinen Park am Ufer der Schönmünz ausklingen lassen. Wie bei allen 5 Etappen besteht eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Wir hatten morgens bereits in Schönmünzach geparkt und sind mit der Bahn nach Forbach gefahren.