Grenzlandtour Schweigen-Rechtenbach
Eine grenzüberschreitende Genußwanderung für Weinliebhaber und Naturfreunde. Der ca. 12 km lange Rundweg führt vom Deutschen Weintor, in Schweigen-Rechtenbach, ins französische Elsass. Einsame Waldpfade, weitläufige Weinberge und traumhafte Weitblicke in die Rheinebene und zum Schwarzwald sorgen für ein abwechslungsreiches Wandererlebnis.
Das Tor zur Deutschen Weinstraße
Ausgangspunkt der Grenzlandtour ist das deutsche Weintor in Schweigen-Rechtenbach. Das 1936 erbaute Tor markiert den Beginn einer der bedeutendsten touristischen Straßen in Deutschland. Rund 85 km führt die Deutsche Weinstraße durch das gleichnamige Weinanbaugebiet in der südlichen Pfalz. Tagsüber ist das Weintor ein beliebtes Ziel für Touristen, die mit Auto, Motorrad oder Fahrrad auf der Weinstraße unterwegs sind. Da wir schon recht früh morgens unterwegs gewesen sind, haben wir uns zu Beginn der Tour etwas Zeit genommen, um das historische Gebäude ein wenig zu erkunden. Zum Weintor gehört auch das gleichnamige Restaurant im Nebengebäude. Heute führt die Straße nicht mehr durch das Tor, sondern auf einer Umgehungsstraße um den Ort herum.
Deutschlands ältester Weinlehrpfad
Die Grenzlandtour ist als Rundtour ausgeschildert. Dementsprechend kann die Runde in beiden Richtungen erwandert werden. Ohne uns viele Gedanken zu machen, sind wir vom Weintor durch die Längelsstraße und die Bergstraße hinauf zum Sonnenberg, oberhalb von Schweigen-Rechtenbach, gewandert. Wie es sich für einen echten Weinort gehört, besteht in Schweigen-Rechtenbach bei vielen Weingütern die Möglichkeit, Weine direkt beim Erzeuger zu kaufen. Der Weinautomat des Weinguts Schäffer in der Bergstraße befindet sich direkt an der Strecke. Eine gute Gelegenheit sich für die Tour mit einem edlen Tropfen zu versorgen. Auf den ersten 1,5 km verläuft die Grenzlandtour auf dem ältesten Weinlehrpfad Deutschlands. Nach über 50 Jahren wurde der beliebte Weg 2020 umfassend neugestaltet. Infotafeln geben an verschiedenen Stationen Einblicke in Themen wie Schädlinge, Rebsorten, aber auch zur lokalen Geschichte des Weinbaus.
Auf Waldpfaden ins Elsass
Oberhalb des kleinen Weintors und des Ehrenhains, führt uns die Grenzlandtour in den Wald. Nun wird es ruhig am Wegesrand. Der folgende Abschnitt führt uns auf rund 7 km durch idyllische Wälder. Bis auf wenige Abschnitte Forstwege, wandern wir überwiegend auf alten Waldpfaden. Hin und wieder fällt der Blick auf alte Grenzsteine, die uns die Nähe zur Deutsch-Französischen Grenze signalisieren. Am Abzweig Wegscheid bietet ein kleiner Rastplatz eine gute Gelegenheit für eine Pause. Durch weitläufige Kiefernwälder geht es weiter bis nach Frankreich. Unweit der Ortschaft Weiler haben wir den entferntesten Punkt erreicht. Durch Kastanienwälder wandern wir weiter bis zum Waldrand oberhalb von Wissembourg.
Durch Weinberge zurück nach Schweigen-Rechtenbach
Unmittelbar am Waldrand zweigt ein schmaler Pfad nach rechts ab. Wer mag, kann dem Pfad einige Meter bis zum Aussichtspunkt „Les Trois Marronniers“ folgen. Auch ohne den Abstecher zum Aussichtspunkt kann das letzte Wegdrittel mit einer super Weitsicht aufwarten. Der Blick reicht über die Rheinebene hinweg, bis zum Schwarzwald. Die Kulisse links und rechts des Weges wird von Weinreben dominiert. Einen schönen Anblick bietet auch das, in die Weinberge gebettete, Chateau Saint Paul. Zurück am Sonnenberg, treffen wir wieder auf den Weinlehrpfad. An der Schutzhütte am Sonnenberg bieten die Winzer der Gemeinde in den Sommermonaten einen Weinausschank an. Bei Interesse lohnt es sich, vorab auf der Homepage des Weinlehrpfads vorbeizuschauen. Vom Sonnenberg geht es nun nur noch bergab, zurück nach Schweigen-Rechtenbach. Aus südlicher Richtung erreichen wir unseren Ausgangspunkt, das Deutsche Weintor. Ein gelungener Abschluss für den schönen Wandertag ist die Einkehr in einem der zahlreichen Gasthäuser in Schweigen-Rechtenbach. Alternativ lohnt sich auch die Fahrt ins benachbarte Wissembourg. Bei einer lokalen Weinspezialität und einem Elsässer Flammkuchen wird der Ausflug gebührend beendet.