Interaktiv wandern im Trifelsland
Zwei abwechslungsreiche Themenwege im Trifelsland zwischen Annweiler und Leinsweiler. Beide Erlebniswege lassen sich einzeln erwandern oder in einer größeren Rundtour kombinieren. Der TrifelsErlebnisWeg führt von der Stadt Annweiler hinauf zur Burg Trifels. Hier steht das mittelalterliche Trifelsland im Mittelpunkt. Der Keschde-Erlebnisweg ist etwas weniger anspruchsvoll, aber mindestens genauso informativ. Entlang der Runde um den Föhrlenberg steht die Edelkastanie mit all ihren Facetten im Mittelpunkt.
Start am Parkplatz Ahlmühle
Wir hatten uns vorgenommen die beiden Themenwege im Trifelsland an einem Tag zu erwandern. Insgesamt entsteht somit ein Rundweg von ca. 16 km. Ein guter Ausgangspunkt ist der Wanderparklpatz Ahlmühle an der K2, zwischen Scharfenberg und Föhrlenberg. Weitere gute Einstiegspunkte mit Parkmöglichkeiten befinden sich in Annweiler und am Slevogthof bei Leinsweiler.
TrifelsErlebnisWeg
Der TrifelsErlebnisWeg startet entweder an der Touristinfo in Annweiler oder an der Burg Trifels. Mit der Buslinie 527 kann der Hin-/Rückweg auch mit dem Bus zurückgelegt werden. Für uns ging es vom Parkplatz Ahlmühle zu Fuß nach Annweiler. Wir haben uns für die Variante, vorbei am Windhof entschieden. Überwiegend auf Forstwegen geht es hinab nach Annweiler. An der Touristinfo haben wir uns zunächst die SÜW Erlebnis App aufs Smartphone geladen. Die ersten Meter des Themenwegs führen uns durch die sehenswerte Altstadt von Annweiler. Insbesondere Wassergasse, Mühlgasse und der Rathausplatz zeugen von der historischen Bedeutung der schönen Stadt. Mit 3,6 km ist der TrifelsErlebnisWeg nicht sehr lang. Die Strecke hat aber für Groß und Klein einiges zu bieten. Zahlreiche Infotafeln, Spielstationen und Rastplätzen laden unterwegs zum Verweilen ein. Am kleinen See in der Markwardanlage beginnt der Aufstieg auf den Sonnenberg, zur Burg Trifels.
SÜW Erlebnis App
Sowohl der TrifelsErlebnisWeg, als auch der Keschde-Erlebnisweg wurde in der SÜW Erlebnis App digital aufbereitet. Zahlreiche Audio- und Video-Elemente unterstützen das Wandererlebnis vor Ort mit passenden Informationen. Es empfiehlt sich die App, wegen ihrer Größe, bereits vorab auf das Smartphone zu laden (an der Touristinfo in Annweiler gibt es auch einen kostenlosen Hotspot). Die App funktioniert unterwegs auch offline, ohne Netzverbindung. An den einzelnen Stationen der Themenwege können die entsprechenden QR-Codes gescannt werden, um die jeweiligen Inhalte abzurufen. Neben Audio- und Video-Beiträgen wurden auch Argumented Reality und 360° Elemente eingebaut. Ein spannendes Erlebnis, das den Wanderspaß vor Ort noch unterstützt. Natürlich sind die Wege auch ohne die App sehr gut zu gehen. Beide Wege sind liebevoll und abwechslungsreich gestaltet.
Burg Trifels
Für den TrifelsErlebnisWeg hatten wir unseren Sohnemann in die Kraxe gepackt. Die rund 270 Höhenmeter hinauf zur Burg verlaufen auf einem Pfad und es gilt auch einige Treppen zu überwinden. Immer wieder bieten sich Themenstationen für kleinere Pausen an und sorgen für einen aufgelockerten Aufstieg. An den Schlossäckern unterhalb der Burg gibt es sogar Einkehrmöglichkeiten. Die letzten Meter hinauf haben es noch einmal in sich. Die Strapazen des Aufstiegs werden aber immer wieder mit tollen Ausblicken ins Tal und auf die umliegenden Felsbastionen belohnt. Unterhalb der Burg haben wir es uns auf einer breiten Mauer bequem gemacht und bei herrlichem Panorama eine erste Rast eingelegt. Leider war das Wetter am Vormittag noch ein wenig durchwachsen und der blaue Himmel konnte sich erst später gegen die Wolken durchsetzen.
Keschde-Erlebnisweg
Wer mag kann die Burg Trifels auch besichtigen. Da wir mit dem Keschde-Erlebnisweg noch etwas Weg vor uns hatten, haben wir die Besichtigung verschoben. Der berühmteste Besucher der Burg (wenn auch unfreiwillig, als Gefangener) war kein geringerer als Richard Löwenherz. Seine Verbindung zur Burg Trifels hatten wir vor einiger Zeit schon auf dem Richard-Löwenherz Weg erkundet. Bis zu den Schlossäckern geht es auf dem gleichen Weg zurück. Um zum Parkplatz Ahlmühle zu gelangen gibt es verschiedene Wege. Entweder entlang der Straße ohne große Höhenmeter, oder deutlich imposanter entlang der Felsformationen rund um Anebos, Münzfels und Scharfenberg. Wir haben am Parkplatz unsere Kraxe ins Auto gepackt und sind auf den Kinderwagen umgestiegen. Der Keschde-Erlebnisweg ist zwar mit 6,1 km etwas länger als der TrifelsErlebnisWeg, aber hat deutlich weniger Höhenmeter. Glücklicherweise konnte sich zwischenzeitlich auch die Sonne durchsetzen, sodass wir den zweiten Themenweg bei traumhaftem Herbstwetter genießen konnten. Wie der Name schon verspricht, dreht sich beim Keschde-Erlebnisweg alles um die Esskastanie. Das besonders milde Klima der Südlichen Weinstraße sorgt für optimale Bedingungen für diese Bäume. Auch auf diesem Themenweg lohnt es sich die SÜW Erlebnis App dabei zu haben. Neben den Themenstationen entlang der Strecke bietet sie viele zusätzliche Informationen für interessierte Wanderer. Am Slevogthof erreichen wir den Waldrand und der Blick fällt immer wieder über die herrlich verfärbten Weinberge hinweg in die Rheinebene. Am Picknickplatz oberhalb von Ranschbach haben wir erneut eine etwas längere Pause eingelegt. Bei herbstlich warmen Temperaturen und tollen Weitblicken ist uns das Weitergehen tatsächlich schwergefallen. Einen Kilometer nach dem Picknickplatz bietet der Rastplatz am Kaltenbrunn erneut eine gute Gelegenheit zum Rasten. Neben den Grundmauern der mittelalterlichen Wallfahrtskirche ist ein großer überdachter Unterstand. Dem Quellwasser des Kaltenbrunn werden noch immer Wunderkräfte nachgesagt. In jedem Fall ist es gut sich hier noch einmal für das letzte Wegdrittel zu stärken, denn es geht, vorbei am Zollstock, noch ein letztes Mal bergauf. Am Parkplatz Ahlmühle endet der abwechslungsreiche Wandertag. Wer mag kann die letzten Sonnenstrahlen des Tages, oberhalb des Parkplatzes am Slevogtfelsen genießen. Von kaum einem anderen Ort kann man besser beobachten, wie sich die Burg Trifels in mystisches Abendlicht hüllt. Eine weiter Option, den facettenreichen Wandertag zu beschließen ist es, mit einer echten Keschde-Köstlichkeit in einem der Annweiler Gastronomiebetriebe.